balance?
Mit der Metapher des „Balancierens“ bzw. der „Balance“ können wir die zwei wichtigsten Facetten unseres Ansatzes im Training darstellen:
1) Leben ist dynamische Integration von Teil und Gegenteil
Mit dem Eintritt ins Leben verlassen wir die Einheit und Gleichzeitigkeit mit der Welt. Mit dem Verlust dieser Einheit treten wir ein in eine Welt aus Gegensätzen. Diese Polarisierungen finden sich auch auf körperlicher und auf seelischer Ebene wieder:
- Der Atem vollzieht sich zwischen Ein- und Ausatmen.
- Der vollständige (lebendige, ausbalancierte) Herzschlag besteht aus Systole und Diastole.
- Das vegetative Nervensystem, verantwortlich für sämtliche unwillkürliche Prozesse im Körper, wird gesteuert über Sympathicus und den Parasympathicus.
- Die ausbalancierte körperliche Kraft benötigt Anspannung & Entspannung.
- Wird einer der beiden Pole vernachlässigt oder ganz abgespalten, findet keine Entwicklung mehr statt, es tritt Verschleiß ein oder das Leben selber erlischt ganz. Das gilt auch für unsere Gefühle die sich zwischen Trauer und Fröhlichkeit, Sicherheit und Zweifel, Liebe und Hass bewegen.
- …die der Nähe gleichermaßen bedürfen, wie der Distanz, um lebendig zu bleiben.
- Das Leben selber vollzieht sich zwischen Geburt und Tod und auch während des Lebens wird Neues erst möglich, wenn Altes sterben durfte.

(Elektrische Aktivitäten am Herz)

(elektrische Schwankungen im Gehirn)
Das idealisierte Bild von Balance, wie wir sie verstehen, sieht so aus:
Mit »Balance« meinen wir einen dynamischen Prozess, der Teil und Gegenteil integriert, in dem er sich über Zeit zwischen beidem bewegt
Ist die Bewegung zwischen den Polen eingefroren, erstarrt das Gesamtsystem. Das macht sich auf körperlicher, auf psychischer und auf der sozialen Ebene bemerkbar. Als Folge davon erkranken wir körperlich, entwickeln psychische Ausgleichsmuster (Zwänge, Süchte, Ängste…) und / oder verändern unsere Beziehungen zu unserer Umgebung (z.B. Rückzug, Konflikte, Erstarrung).
Die Erstarrung schlägt sich auch in der Energiebilanz des Gesamtsystems nieder. Erhöhte Infektionswahrscheinlichkeit, Antriebslosigkeit und Depression sind die Folgen.
Während des 4-tägigen Prozesses bei balance ist es möglich, diese Erstarrungen, die sich auch über mehrere Jahre hinweg entwickelt haben können, aufzulösen.
2) Das vermeintlich Negative hat ein Gegengewicht
Wer zu uns zu balance kommt, will häufig »etwas weg gemacht« bekommen oder »etwas mehr haben«. Es kann sich um mehr Selbstsicherheit, mehr Durchsetzungsvermögen, mehr Souveränität in bestimmten Situation handeln oder um weniger Angst, weniger Inkonsequenz, weniger emotionale Erpressbarkeit.
Für die meisten der Frauen und Männer, die wir in den letzten 15 Jahren kennen gelernt haben, war die Teilnahme an balance bei weitem nicht der erste Versuch, ein hartnäckiges Muster aufzulösen oder zu ändern.
Schaut man lediglich auf das »Offen-Sichtliche«, ist nur ein Teil des Ganzen gesehen und gewürdigt.
Richtet sich die Aufmerksamkeit lediglich auf das äußerlich sichtbare Symptom wird übersehen, dass dieses ein bislang »not-wendiger« Bestandteil eines Gesamtsystems ist. Erst wenn dieses Gesamtsystem (für) wahr-genommen und verstanden ist, wird Neuentwicklung möglich.

Durch den balance- Prozess wird die unsichtbare Seite sichtbarer (be-greifbarer). Damit ergibt sich die Chance, auch langjährig (mitunter über mehrere Generationen hinweg) etablierte Muster in ihrer Psycho-logik zu verstehen und aufzulösen.